08.07.2021: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat heute die Intensivpflege-WG von IC Home 24 in Rheine besucht. Am Mittag verschaffte sich der Minister einen Einblick in den Alltag des Intensivpflegedienstes. Insgesamt leiden in Deutschland rund 450.000 Menschen so schwer unter Atemwegserkrankungen, dass sie außerklinisch mit medizinischem Sauerstoff versorgt oder sogar beatmet werden müssen. Schätzungsweise rund 8.000 Betroffene werden in Intensivpflege-WGs betreut – wie in der Einrichtung von IC Home 24 in Rheine.
Dank für Beitrag der Pflegekräfte während der Corona-Pandemie
Bei seinem Besuch in der Pflege-WG in Rheine sprach Spahn mit mehreren Pflegekräften und dankte ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz gerade auch während der Pandemie: „Ich bin sehr beeindruckt vom Engagement und der Fürsorge, die die Pflegekräfte hier in der Intensivpflege-WG in Rheine jeden Tag von neuem unter Beweis stellen. Die Corona-Pandemie hat uns erneut vor Augen geführt, welchen zentralen Beitrag die ambulante Intensivpflege für die Versorgung von chronisch kranken Patientinnen und Patienten in Deutschland leistet“, so der Minister.
Die gute ambulante Versorgung von Patientinnen und Patienten zu Hause oder in Intensivpflege-WGs habe maßgeblich zur Entlastung der Krankenhäuser während der Pandemie beigetragen. Auf diese Weise sei es gelungen, auch in Hochzeiten der Pandemie immer ausreichend stationäre Kapazitäten für schwer erkrankte Corona-Patientinnen und
-Patienten bereitzuhalten.
Spahn betonte in diesem Zusammenhang auch die Rolle eines strikten Hygienemanagements. Dank einer vorsorgenden Planung war die außerklinische Intensivpflege der IC Home 24 während der Pandemie jederzeit in der Lage, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausreichend persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen.
Mehr Lebensqualität durch breites Versorgungs-Netzwerk
Bei seinem Rundgang durch die Einrichtung von IC Home 24 in Rheine zeigte sich Jens Spahn besonders beeindruckt von der Versorgungsqualität und dem Zugewinn an Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner: „Pflege-WGs wie die in Rheine bieten ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ein einzigartiges medizinisch-therapeutisches Versorgungsnetzwerk. Darin liegt der Schlüssel für mehr Lebensqualität und Selbstbestimmung der Patientinnen und Patienten”, so der Minister.
Für eine stärkere politische Anerkennung der außerklinischen Intensivpflege
„Dass Bundesminister Spahn uns heute besucht hat, freut uns ganz besonders. Wir sehen seinen Besuch als eine starke Geste der Wertschätzung und Anerkennung unserer Arbeit”, erklärt Silke Neumann-Rosenkranz, Geschäftsführerin von IC Home 24.
Skeptisch verfolgt Neumann-Rosenkranz hingegen die aktuellen politischen Diskussionen um die Kosten der Intensivpflege. „Ambulante Intensivpflege hat ihren Preis und darf nicht zweckrationalisiert werden”, so Neumann-Rosenkranz. Und ergänzt: „Die aktuellen politischen Pläne, die stationäre Versorgung für die Patientinnen und Patienten finanziell attraktiver zu gestalten als die ambulante Intensivpflege, setzen das falsche Signal. Die Wahlfreiheit der Versorgung muss auch künftig gesichert sein und sollte nicht mit finanziellen Nachteilen für die Patientinnen und Patienten verbunden sein”.
In der Intensivpflege-WG von IC Home 24 in Rheine kümmern sich 30 Pflegefachkräfte um bis zu zwölf Patientinnen und Patienten. Das therapeutische Netzwerk umfasst dabei unter anderem Pneumologen, HNO- und Hausärzte, Ergo- und Physiotherapeuten. Intensivpflege-WGs bieten damit ein dichteres Versorgungsnetzwerk, als es in der ambulanten Versorgung zu Hause zumeist möglich ist.