Entspannungstechniken bei COPD: 5 Übungen

Juni 06, 2023
Außerklinische Beatmung
Sauerstoff-Langzeittherapie

5 Entspannungstechniken für COPD-Patient*innen

Stress und Angst können dazu beitragen, dass sich die Symptome der Lungenerkrankung COPD verschlimmern. Deshalb ist es für Patient*innen wichtig, sich regelmäßig zu entspannen und Stress abzubauen. Wir zeigen Ihnen Entspannungstechniken für COPD, die Ihre Lebensqualität und Atmung verbessern. 

 

Darum sollten Sie Entspannungstechniken nutzen

Entspannungstechniken fördern Stressresistenz und Ausgeglichenheit. Insbesondere Symptome wie Atemnot und Kurzatmigkeit sind für Betroffene der Erkrankung oft eine beängstigende Erfahrung und können Panik auslösen. Mit gezielten Übungen beugen Sie diesen Beschwerden vor und erhöhen darüber hinaus Ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden.

 

Die 5 besten Entspannungstechniken bei COPD

Die hier vorgestellten Entspannungstechniken können Sie überall und jederzeit anwenden. Viele Krankenkassen bieten außerdem spezielle Programme für COPD-Patient*innen an, bei denen Sie geschulte Trainer*innen anleiten. Probieren Sie am besten verschiedene Übungen aus und finden Sie heraus, welche zu Ihnen passt. Sprechen Sie außerdem mit Ihrem Arzt beziehungsweise Ihrer Ärztin oder Ihren Atemtherapeut*innen, um sicherzustellen, dass die COPD-Entspannungstechniken und Atemübungen für Sie geeignet sind.

 

1. Autogenes Training

Beim autogenen Training lernen Sie, Ihre Gedanken, Gefühle und körperlichen Empfindungen zu kontrollieren. Hierfür richten Sie Ihre Aufmerksamkeit abwechselnd auf verschiedene Körperteile und wiederholen im Geiste bestimmte Sätze, die Entspannung fördern. So stellen Sie sich beispielsweise vor, dass Ihre Arme immer schwerer werden. 

 

Dies kann Ihnen helfen, Stress und Ängste zu überwinden und zu mehr Gelassenheit beitragen. Bei regelmäßiger Durchführung können Sie Ihre Durchblutung anregen, Muskelverspannungen verringern sowie Ihr Energieniveau steigern. Des Weiteren fördert die Entspannungsübung Ihre Konzentration und Atmung.

 

2. Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

Die progressive Muskelentspannung (oder PMR) nach Jacobson ist eine Entspannungstechnik, die Sie einfach erlernen können. Sie beginnen damit, verschiedene Muskelgruppen Ihres Körpers nacheinander anzuspannen und nach kurzer Zeit wieder zu entspannen. Dabei atmen Sie tief ein- und aus. 

 

Das kann Spannungen lösen und die Durchblutung anregen. Durch den ruhigen, gleichmäßigen Atem finden Sie innere Ruhe und senken Ihren Puls. Außerdem schärfen Sie so das Bewusstsein für den eigenen Körper. Das kann dazu beitragen, Kurzatmigkeit zu verringern und bei Atemnot nicht in Panik zu geraten.

 

3. Yoga

Yoga ist eine gute Möglichkeit, um den Körper zu stärken und die Lunge zu entlasten. Das gelingt auch mit Übungen im Sitzen. Für COPD-Patient*innen bieten Yoga-Übungen daher eine Reihe von Vorteilen. So können Sie nicht nur Ihre Flexibilität erhöhen, Muskeln aufbauen und Gelenke gesund halten, sondern durch regelmäßiges Training auch Spannungen abbauen.

 

Wenn Sie mit Yoga beginnen möchten, können Sie einen (Online-)Kurs besuchen, persönliche Trainer*innen engagieren oder nach einer Online-Anleitung suchen. Wir empfehlen, Yoga zwei bis drei Mal pro Woche für jeweils 20 bis 30 Minuten zu praktizieren, um den größten Nutzen zu erzielen.

 

4. Meditation

Beim Meditieren fokussieren Sie sich auf einen bestimmten Gedanken oder Gegenstand und lassen Gedanken los, die Stress verursachen. Dies geht zum Beispiel, indem Sie sich auf Ihren Atem konzentrieren und jeden Atemzug im Geiste zählen. 

 

Durch diese Technik entspannen sich Körper und Geist. Sie lernen darüber hinaus, Ihre Atmung zu kontrollieren und beim Einatmen mehr Luft in Ihre Lungen aufzunehmen. Auch Meditation kann COPD-Patient*innen dabei helfen, das Körperbewusstsein zu stärken und Stress als häufigen Auslöser für COPD-Schübe zu reduzieren. 

 

5. Visualisierung

Bei der Visualisierung erzeugen Sie Bilder von friedlichen und beruhigenden Situationen in Ihrem Kopf. Sie können sich zum Beispiel vorstellen, wie Sie an einem Strand liegen oder über eine Wiese spazieren gehen. Es ist wichtig, dass Sie einen Ort wählen, an dem Sie sich wirklich wohl fühlen. Je lebhafter die Szene ist, desto intensiver wirkt sich der Entspannungseffekt – auch auf das Atmen – aus.

 

Achten Sie darauf, was Ihnen guttut

Stress und Ängste sollten Sie generell nicht ignorieren, da sie die Erkrankung verschlimmern können. Möglicherweise müssen Sie mehrere Methoden und Atemtechniken ausprobieren, um die für Sie passenden zu finden. Achten Sie darauf, welche Entspannungsübungen Ihnen besonders gut tun und führen Sie diese regelmäßig durch.

 

Foto: fizkes ©️ Adobe Stock