Was bringt eine Sauerstoff-Langzeittherapie?

Januar 12, 2021
Sauerstoff-Langzeittherapie

Für Patienten, die an einem chronischen Sauerstoffmangel leiden, ist eine Sauerstoff-Langzeittherapie die beste Möglichkeit, um ihre Beschwerden dauerhaft zu lindern. Unsere Körperzellen arbeiten nur dann optimal, wenn sie mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden. Bei einigen chronischen Erkrankungen wie beispielsweise COPD ist das allerdings nicht der Fall. Menschen mit chronischem Sauerstoffmangel leiden unter Atemnot, Erschöpfungszuständen und Schwächegefühlen, da sie einen niedrigen Sauerstoffgehalt im arteriellen Blut aufweisen. Mit der Erkrankung geht außerdem ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko einher. Sobald ein Sauerstoffmangel chronisch wird, empfiehlt sich eine Sauerstofftherapie. Im Folgenden möchten wir vor allem die Frage klären, was eine Sauerstoff-Langzeittherapie bringt.

Was bringt eine Sauerstoff-Langzeittherapie?

Eine Sauerstoff-Langzeittherapie trägt zur Verbesserung Ihrer Lebensqualität bei, steigert die körperliche Leistungsfähigkeit und auch die Lebenserwartung nimmt wieder zu. Hier sehen Sie im Überblick, wem eine solche Sauerstoff-Langzeittherapie nützt:

  • Personen mit verengten oder verlegten Atemwegen
  • Personen mit wiederkehrenden Lungenembolien
  • Personen mit gewissen Formen von Herzerkrankungen
  • Personen mit Lungenkrebs oder anderen Lungenerkrankungen
  • Personen mit eingeengtem Brustkorb (z.B. aufgrund von Verformung)
  • Personen mit Lähmungen im Bereich der Atemmuskulatur

Bei einer Sauerstoff-Langzeittherapie wird Ihnen mehrmals täglich medizinischer Sauerstoff zugeführt. Der Sauerstoffgehalt im arteriellen Blut wird dadurch erhöht. Dies führt zu einer automatischen Verbesserung der Leistungsfähigkeit und des Wohlbefindens. Um regelmäßig und ausreichend mit Sauerstoff versorgt zu werden, benötigen Sie einen sogenannten Sauerstoffkonzentrator. Dieses Gerät ist stromunabhängig und liefert beim Einatmen über eine Nasensonde oder ein spezielles Mundstück Sauerstoff. Der Sauerstoffkonzentrator kommt meist bei immobilen Patienten zum Einsatz. Bei mobilen Patienten empfehlen wir hingegen Flüssigsauerstoffsysteme, die mit tiefgekühltem Sauerstoff abgefüllt sind.

Eine Sauerstoff-Langzeittherapie geht zu Beginn oft mit einem Austrocknen der Nasenschleimhaut einher. Allerdings stellt sich diese Nebenwirkung schnell wieder ein und kann durch einen im Sauerstoffgerät vorgeschalteten Befeuchter gelindert werden.

Chronische Atemwegserkrankungen sind meist nicht heilbar und nicht vollständig reversibel. Manche Patienten sind daher ihr Leben lang auf Sauerstoffgeräte angewiesen. Obwohl die Sauerstoff-Langzeittherapie anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig ist, überwiegen die Vorteile:

  • Bessere Kontrolle über die Erkrankung
  • Steigerung des Wohlbefindens und der Lebensqualität
  • Ausreichende Versorgung mit Sauerstoff
  • Körperzellen arbeiten wieder optimal
  • Symptome wie Atemnot, Husten oder Auswurf werden gelindert
  • Körperliche Leistungsfähigkeit wird gesteigert
  • Lebenserwartung wird gesteigert

Eine Sauerstoff-Langzeittherapie wird also langfristig durchgeführt und zwar mindestens 16 Stunden täglich. Ein großer Teil des Sauerstoff kann jedoch auch in der Nacht verabreicht werden. Der Sauerstoffgehalt in den Lungenbläschen wird durch die Sauerstoffgabe erhöht und die durch den chronischen Sauerstoffmangel bedingten verengten Gefäße erweitern sich wieder. Bei einer Sauerstoff-Langzeittherapie ist absoluter Rauchverzicht notwendig, da sonst Verbrennungs- bzw. Explosionsgefahr besteht. Ein sofortiger Rauchverzicht bei COPD und anderen Atemwegserkrankungen trägt außerdem dazu bei, dass sich die Lunge wieder weitestgehend stabilisiert.

Unser Fazit

Atemwegserkrankungen sind in Österreich besonders häufig. Alleine 400.000 Menschen leiden an einer behandlungsbedürften COPD. Die Dunkelziffer wird jedoch weitaus höher geschätzt. Damit die Lebensqualität und das allgemeine Wohlbefinden Betroffener wieder zunimmt, empfiehlt sich eine Sauerstoff-Langzeittherapie. Was bringt eine Sauerstoff-Langzeittherapie? Durch diese Therapieform wird der allgemeine Gesundheitszustand der Patienten verbessert, die verengten Gefäße erweitern sich und der Sauerstoffgehalt in den Lungenbläschen wird erhöht. Die Lebensqualität, die körperliche Leistungsfähigkeit und die Lebenserwartung steigen durch eine solche Therapie deutlich.