Lungensport bei COPD: Darauf sollten Sie achten

August 01, 2023
Außerklinische Beatmung
Sauerstoff-Langzeittherapie

Lungensport bei COPD: Bewegung für mehr Wohlbefinden

Die Symptome der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) können Patienten*innen in ihrer Lebensqualität stark einschränken. Neben medikamentösen Therapien ist ein möglichst aktiver Lebensstil wichtig. Lungensport kann bei COPD dazu beitragen und stellt eine wichtige Säule in der Therapie dar.

 

Was genau ist Lungensport eigentlich?

Beim Lungensport handelt es sich um Bewegungstherapie für Lungenerkrankte. Dazu zählen sowohl die Bewegungstherapie während der stationären Versorgung von Lungenerkrankten als auch die ambulanten Angebote. Sie können Lungensport in Eigenregie und in einer Lungensportgruppe unter Anleitung durchführen.

 

Das Ziel von Lungensport bei COPD

Das Ziel von Lungensport bei COPD ist, dass Sie weiterhin aktiv bleiben und Ihre Leistungsfähigkeit sowie Lungenfunktion optimieren oder zumindest nicht verschlechtert. Körperliche Bewegung verbessert nachweislich die Atmung, Belastbarkeit und Ausdauer, fördert den Muskelaufbau sowie die Koordination und senkt den Sauerstoffverbrauch. Gleichzeitig führt das Training zu einer besseren Wahrnehmung der Atmung und gibt Lungenkranken eine bessere Kontrolle über die eigene Atmung. Zudem können Sie mit Belastungen im Alltag wie beispielsweise Treppensteigen und damit einhergehenden Symptomen wie Luftnot besser umgehen.

 

Welches Training ist geeignet, welches eher nicht?

Die Möglichkeiten für Lungensport bei COPD sind vielfältig. Prinzipiell ist vor allem wichtig, dass Sie eine Sportart wählen, die Ihnen Spaß macht. So bleiben Sie langfristig motiviert. Dennoch eignen sich manche Sportarten etwas besser als andere für Patient*innen mit der Lungenerkrankung COPD:

  • Gut geeignet: Ausdauersportarten wie Radfahren, Joggen, Walking, Inlineskating, Schwimmen, Wandern, Tanzen und Skifahren.
  • Eingeschränkt geeignet: Ballsportarten (Fußball, Handball, Basketball, Volleyball, etc.), Kraftsport (Kräftigungsübungen werden empfohlen)
  • Nicht geeignet: Kampfsport

 

Die richtige Erwärmung vor dem Lungensport

Bevor Sie sich in Ihr Sportprogramm stürzen, sollten Sie in jedem Fall Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin aufsuchen. Durch eine körperliche Untersuchung, Blutuntersuchungen, ein EKG und Lungenfunktionstest lässt sich feststellen, ob die Teilnahme am Lungensport für Sie in Frage kommt. Außerdem sollten Sie Ihre ungefähre Leistungsfähigkeit vor Beginn des Trainings bestimmen lassen, um eine Überlastung oder Atemnot zu verhindern. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen weitere Hinweise geben, worauf Sie achten müssen und eventuell Ihre Medikamente anpassen.

 

Lungensportgruppen bieten ein passendes Training

Besonders zu empfehlen sind Lungensportgruppen, in denen Sie unter Anleitung Übungen absolvieren. Diese sind speziell auf Lungenkranke zugeschnitten. Typischerweise besteht eine Trainingseinheit aus:

  • Aufwärmtraining und Funktionsgymnastik,
  • Ausdauer- und Koordinationsübungen,
  • Atem- und leichten Gymnastikübungen sowie 
  • einer Entspannungsphase zum Schluss. 

Je nach Gruppe dauert eine Sitzung zwischen 60 und 90 Minuten. Die Übungsleiter sind speziell geschult und passen das Programm individuell an das COPD-Stadium und die Belastbarkeit der Teilnehmer:innen an.

 

Die Voraussetzung ist eine ärztliche Verordnung

Wenn Sie an einer Lungensportgruppe teilnehmen möchten, muss Ihre Ärztin oder Ihr Arzt (Haus- oder Lungenfachärzt*innen) Ihnen dies verordnen, da Lungensportgruppen zum Rehabilitationssport zählen. Ihre Krankenkasse bezuschusst die Teilnahme oder übernimmt die Kosten sogar komplett. Fragen Sie am besten bei Ihrer Krankenkasse einfach einmal nach. Möglich sind maximal 50 Einheiten in 18 Monaten oder 120 Einheiten in 36 Monaten.

So finden Sie eine Lungensportgruppe

Lungensportgruppen gibt es mittlerweile viele. Sie können Mediziner*innen nach den entsprechenden Angeboten in Ihrer Nähe fragen. Oder Sie informieren sich im Internet. Hier gibt es sehr viele Ratgeber und Foren, in denen sich Lungenkranke austauschen können. Eine gute Anlaufstelle für Patient*innen ist das Lungensport Register der AG Lungensport e. V.

 

Foto: pikselstock ©️ Adobe Stock