Neueste Erkenntnisse aus dem Weißbuch Lunge

März 13, 2024
Außerklinische Beatmung
Sauerstoff-Langzeittherapie

Weißbuch Lunge 2023: Zahlen und Fakten zu pneumologischen Erkrankungen in Deutschland

In den letzten Jahren hat die Anzahl an Lungenerkrankungen in Deutschland stark zugenommen. Das neue „Weißbuch Lunge“ aus dem Jahr 2023 gibt Auskunft über aktuelle Zahlen und Fakten. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Erkenntnisse vor.

 

Was ist das „Weißbuch Lunge“?

Das „Weißbuch Lunge“ ist ein von drei führenden Professoren auf dem Gebiet der Pneumologie und Beatmungsmedizin verfasstes Buch. Es gibt einen umfassenden Überblick über die häufigsten Erkrankungen in der Pneumologie und fasst diesbezüglich die wichtigsten Eckdaten, Kennzahlen und Statistiken zusammen. Bereits seit 1996 wird das „Weißbuch Lunge“ von der Deutschen Lungenstiftung (DLS) und Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) veröffentlicht.

Für die aufgeführten Statistiken haben die Verfasser bundesweit zusammengetragene Daten der Krankenkasse BARMER aus den Jahren 2010 bis 2020 ausgewertet. In den letzten Jahren haben Lungenerkrankungen in Deutschland stark zugenommen, darunter Asthma, COPD und Lungenkrebs, und gehören mittlerweile zu den zehn häufigsten Todesursachen. Zu den drei häufigsten Lungenerkrankungen gehören  Mit dem „Weißbuch Lunge“ wollen die Autoren sowie die Deutsche Lungenstiftung (DLS) und die Deutsche Gesellschaft für  Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) auf die Häufigkeit von Lungenerkrankungen aufmerksam machen und einen Beitrag für die Behandlung von Lungenpatient*innen leisten.

 

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse des „Weißbuch Lunge 2023“?

Die Häufigkeit vieler Lungenerkrankungen hat in Deutschland stark zugenommen. 

Zugenommen haben beispielsweise:

  • COPD um 8 %
  • Asthma um 17 %
  • Lungenkrebs um 33 %
  • Lungenembolie um 71 %
  • Schlafapnoe-Syndrom um 92 %

Weitgehend gleichgeblieben sind hingegen die Anzahl der Patient*innen mit Pneumonien.

Fälle mit Tuberkulose sind hingegen um 6 % zurückgegangen.

 

Welche Erkenntnisse zu COPD gibt es?

Insgesamt hat die Anzahl von an COPD erkrankten Patienten um 8 % zugenommen. Frauen machen dabei einen Anteil von 49 % aus. Laut Statistik waren 2019 etwa 3.723.000 Menschen von der Lungenerkrankung betroffen. Die Hauptursache von COPD ist der Konsum von Zigaretten, wobei das Risiko mit steigender Zigarettenmenge zunimmt. 

Weitere Ursachen sind:

  • Rauchen von Marihuana
  • Inhalieren von Wasserpfeifen
  • Passivrauchen
  • chronisches Einatmen von Staub und Chemikalien (Zahntechnik, Bergbau)

Auch können andere Atemwegserkrankungen wie Asthma zu COPD führen.

 

Wie erfolgte die Datenerhebung des „Weißbuch Lunge“?

Daten über Lungenerkrankungen lassen sich oft nur schwer vergleichen – vor allem, wenn sie aus verschiedenen Quellen stammen. Aus diesem Grund haben die Verfasser des „Weißbuch Lunge“ Daten herangezogen, die aus einer Quelle stammen und mit einheitlichen Methoden erfasst wurden. So wurden für die Datenerhebung die Analysen von 8,8 Millionen Menschen verwendet, um einen Überblick über die häufigsten Lungenerkrankungen in Deutschland zu erhalten.

In dem Expertenbericht werden nicht nur die zu den Erkrankungen zugehörigen Symptome in verständlicher Sprache dargestellt – auch gibt das „Weißbuch Lunge“ einen guten Überblick über die Diagnostik und Therapie. 

 

„Weißbuch Lunge“ offenbart steigende Anzahl an Lungenerkrankungen

Das „Weißbuch Lunge“ wird von der Deutschen Lungenstiftung und Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin veröffentlicht und gibt Auskunft über die Entwicklung von Lungenerkrankungen in Deutschland. Nach Auswertung der Daten ist deutlich, dass Atemwegserkrankungen in den letzten Jahren immer häufiger werden. Auch sind die COPD-Fälle kontinuierlich gestiegen. Offen ist nach derzeitigem Stand, wie sich die Corona-Pandemie auf diese Zahlen auswirken wird.

 

Foto: LIGHTFIELD STUDIOS ©️ Adobe Stock