Beatmungstherapie COPD: ein Überblick

Dezember 15, 2022
Außerklinische Beatmung

Alles Wichtige zur Beatmungstherapie bei COPD

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) geht mit Symptomen wie Husten, Luftnot und verminderter Leistungsfähigkeit einher. Unter bestimmten Voraussetzungen kann daher eine nicht-invasive Beatmungstherapie (NIV-Therapie) sinnvoll und notwendig sein.

 

Wann benötigen COPD-Patient*innen eine Beatmungstherapie?

Bei einer COPD kommt es zu einer chronischen Entzündung der Atemwege, die zu einer Veränderung des Lungengewebes und zu einer vermehrten Schleimproduktion führt. Deswegen kann es zu einer verminderten Sauerstoffaufnahme (O2) beim Einatmen sowie einer verminderten Kohlenstoffdioxidabgabe (CO2) beim Ausatmen kommen. Müdigkeit, Verwirrtheit, ein erhöhter Puls sowie eine beschleunigte Atmung oder eine Schlafstörung können die Folge sein.

 

Ob Ihr Gasaustausch beim Atmen eingeschränkt ist, kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin mit einer Blutentnahme feststellen. Bei Patient*innen mit einer fortgeschrittenen COPD zeigen sich ein verminderter O2-Gehalt und ein erhöhter CO2-Gehalt im Blut. Diagnostiziert Ihr Arzt oder Ihre Ärztin aufgrund dessen einen Mangel an Sauerstoff (Hypoxie) und einen Überschuss an Kohlenstoffdioxid (Hyperkapnie) in Ihrem Blut, kann Ihnen eine außerklinische, nicht-invasive Beatmungstherapie helfen.

 

Welche Ziele hat die Beatmungstherapie?

Sauerstoff ist essentiell für das Leben und zu 21 % in der Umgebungsluft enthalten. Für eine regelrechte Funktion sind unsere Organe auf Sauerstoff angewiesen. Atmen Sie ein, gelangt der Sauerstoff über die Lunge in das Blut und von dort zu den Organen.

 

Im Rahmen des Stoffwechsels fällt CO2 als Abfallprodukt an. Mit dem Blut gelangt es zur Lunge, wo es über das Lungengewebe an die Luft abgegeben und dann ausgeatmet wird. Gelingt es Ihrer Lunge nicht, genügend CO2 zu eliminieren, reichert sich dieses im Blut an. Das kann schwerwiegende Folgen für Ihren Organismus haben und zum Beispiel zu Müdigkeit und Bewusstlosigkeit führen.

 

Ziel der NIV-Therapie ist es daher, das Abatmen von CO2 zu erleichtern. Bei gleichzeitig bestehendem Sauerstoffmangel kann eine ergänzende Sauerstofftherapie sinnvoll sein. Durch die Entlastung der Atemmuskulatur durch die Beatmungstherapie können Sie idealerweise sowohl Ihre subjektiven Beschwerden lindern als auch gefährliche Folgen abwenden.

 

Wie läuft die Beatmungstherapie ab?

Eine zeitlich begrenzte Beatmungstherapie kann im Rahmen einer akuten Verschlechterung (Exazerbation) notwendig sein. Manchmal kann nach der Behandlung der Exazerbation die Beatmungstherapie beendet werden. In einigen Fällen sind Patient*innen allerdings auf eine dauerhafte außerklinische Beatmungstherapie angewiesen. 

 

Grundsätzlich funktioniert die Beatmungstherapie über eine Maske, die Nase und Mund luftdicht umschließt und an ein Beatmungsgerät angeschlossen ist. Je nach Einstellung unterstützt Sie das Gerät unterschiedlich stark beim Atmen. Die Einstellungen werden von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorgenommen. Darüber hinaus gibt es weitere  Komponenten wie Medikamente und Impfungen, die ebenfalls in der Therapie Ihrer Erkrankung berücksichtigt werden sollten. 

 

Welches Equipment kommt bei der Beatmungstherapie zum Einsatz?

Das Angebot an Beatmungsgeräten und Beatmungsmasken ist vielfältig. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin sowie die Experten von VitalAire helfen Ihnen, das für Sie passende Equipment zu finden. Grundsätzlich besteht ein System aus zwei Komponenten:

1. Beatmungsgerät

Das Beatmungsgerät besteht aus einer technischen Einheit, welche einen Druck aufbaut. Dadurch wird der Luftein- und -ausstrom beim Atmen reguliert und somit werden Sie bei Ihrer Atmung unterstützt. Unsere modernen Geräte erkennen, wann Sie ein- und ausatmen und können Sie zielgerichtet dabei unterstützen.  Außerdem gibt es einen Luftbefeuchter, der Ihre Schleimhäute vor dem Austrocknen schützt. Um die Luft zusätzlich mit Sauerstoff anzureichern, können optional Sauerstoff an das Beatmungsgerät angeschlossen werden. Ob dies in Ihrem Fall notwendig ist, entscheidet Ihr Arzt oder Ihre Ärztin.

2. Beatmungsmaske mit Schlauchsystem

Das Schlauchsystem verbindet die Beatmungsmaske mit dem Beatmungsgerät. Achten Sie darauf, dass das Schlauchsystem dicht ist. Achten Sie auf einen hygienischen Umgang. Bei der Maske sind insbesondere die richtige Größe und der Sitz von Bedeutung. Die Experten von VitalAire helfen Ihnen, die für Sie passende Maske zu finden, und zeigen Ihnen, wie Sie diese richtig benutzen. 

 

Tipps für den Therapieerfolg

Der Erfolg Ihrer nicht-invasiven Therapie ist von einigen Faktoren abhängig. Um den größtmöglichen Nutzen aus Ihrer Beatmungstherapie zu ziehen, sollten Sie folgende Tipps berücksichtigen:

  • Berücksichtigen Sie die festen Zeiten, zu denen Sie die Therapie durchführen, in Ihrer Tagesplanung.

  • Setzen Sie sich klar definierte und erreichbare Ziele. Hier hilft Ihnen das Zieltagebuch.

  • Führen Sie ein Tagebuch über Ihre Beatmungstherapie. Notieren Sie auch kleine Erfolge, um sich weiterhin zu motivieren.

  • Hilfreiche Erklärvideos zu Ihrer Beatmungstherapie und Ihrem Equipment finden Sie auf unserer Homepage.

 

Steigern Sie Ihre Lebensqualität

Eine Beatmungstherapie unterstützt Ihre Atemmuskulatur, erleichtert Ihnen die Atmung und verbessert den Gasaustausch in der Lunge. Dadurch kann die Therapie, wenn sie richtig durchgeführt wird, Ihre Beschwerden lindern und Ihre Lebensqualität verbessern.