Resilienz stärken: Krisen leichter bewältigen
Manche Menschen gehen mit Alltagsproblemen und Stress gelassener um als andere. Sie scheinen trotz zahlreicher Schicksalsschläge resilient zu sein. Dieser Artikel verrät, was hinter dem Begriff steckt und wie Sie Ihre Resilienz stärken können.
Was ist Resilienz?
Der Begriff „Resilienz” bezeichnet die innere Widerstandskraft. Sie hilft Ihnen dabei, vor Stress und Alltagsproblemen bestmöglich gewappnet zu sein und den Herausforderungen des Lebens besser begegnen zu können. Auch können Menschen mit einer hohen Resilienz Rückschläge leichter verkraften.
Warum sollten Sie Ihre Resilienz stärken?
Resiliente Menschen zeichnen sich grundsätzlich durch eine positive Grundhaltung und höhere Widerstandskraft aus. Diese Fähigkeiten können dazu beitragen, Krisen gelassener zu begegnen und optimistisch zu bleiben. Je resilienter Sie sind, desto besser können Sie mit Stress und den Herausforderungen des Alltags umgehen. Stress ist ein großer Faktor, der nicht nur die Psyche, sondern auch das Immunsystem beeinträchtigen kann. Resilienz ist dabei nicht angeboren, sondern eine Fähigkeit, die Sie sich jederzeit aneignen können. Die Fähigkeit, resilient zu sein, beruht ausschließlich auf Erfahrungen.
Was beeinflusst die Resilienz?
Krisen und Rückschläge sind Teil des Lebens. Wie Sie damit umgehen, liegt jedoch allein in Ihrer Hand. Neben Ihrem Umfeld und persönlichen Faktoren wie Intelligenz können auch sogenannte Prozessfaktoren Ihre Resilienz beeinflussen. Zu den Prozessfaktoren zählen beispielsweise Ihr Wille, optimistisch zu bleiben und Chancen zu erkennen sowie Ihre Fähigkeit, unveränderliche Situationen zu akzeptieren.
Durch Ihre COPD-Diagnose wurden Sie bereits mehrfach mit herausfordernden, unveränderlichen Situationen konfrontiert und Ihre Resilienz wurde auf die Probe gestellt. Eine stabile Bindung zu Ihren Bezugspersonen und ein hohes Vertrauen in sich selbst und Ihre Ärzte und Ärztinnen kann Ihre Widerstandskraft stärken.
Resilienz stärken: 7 Tipps
Es gibt viele Wege, um die innere Stärke zu fördern. Die sieben besten Tipps haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst:
1. Ändern Sie Ihre Erwartungshaltung
Zugegeben: Nicht jeder Tag ist auch ein guter Tag. Das ist vollkommen in Ordnung. Um Ihre Resilienz zu stärken, sollten Sie jedoch lernen, eine optimistische Grundhaltung zu entwickeln. Halten Sie sich stets vor Augen, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt.
Atmen Sie zunächst tief durch, wenn etwas schwierig erscheint. Nehmen Sie sich Zeit zum Überlegen und packen Sie das Problem etwas später an. Oft sehen Sie die Dinge im Nachhinein etwas klarer. Umgeben Sie sich zudem so oft wie möglich mit Menschen, die eine positive Einstellung zum Leben haben. Lassen Sie abends den Tag Revue passieren und zählen Sie auf, was Ihnen besonders gut gelungen ist und was Ihnen heute Freude bereitet hat.
2. Setzen Sie sich Ziele
Um Krisensituationen resilienter gegenübertreten zu können, sollten Sie sich täglich Ziele setzen. Diese können Sie in Ihrem Zieltagebuch festhalten. Ihre Ziele sollten allerdings nicht zu hochgesteckt sein, sodass Sie diese auch wirklich erreichen und Ihren Optimismus dauerhaft beibehalten können.
Wenn es Ihre Erkrankung erlaubt, können Sie sich beispielsweise vornehmen, sportlich aktiv zu sein. Besuchen Sie einen Lungensport-Kurs, gehen Sie mit Freund*innen einkaufen oder unternehmen Sie mit Ihren Liebsten einen Ausflug. Diese Dinge tragen nicht nur zu einer gestärkten Resilienz, sondern auch zu einem erhöhten Wohlbefinden bei. Konzentrieren Sie sich dabei auf die Dinge, die trotz Ihrer Erkrankung möglich sind.
3. Reduzieren Sie Stress
Grundsätzlich ist Stress eine aus der Urzeit stammende Reaktion, die auch als „Kampf- oder Fluchtreaktion“ bekannt ist. Hält der Stress jedoch dauerhaft an, ist der Körper unter ständiger Anspannung. Um resilienter zu werden, sollten Sie Stress daher weitestgehend aus Ihrem Leben verbannen.
Auch Entspannungstechniken wie die progressive Muskelentspannung können Ihnen dabei helfen, zur Ruhe zu kommen. Legen Sie sich dazu hin oder setzen Sie sich auf einen bequemen Stuhl. Spannen Sie nun eine Muskelgruppe nach der anderen für kurze Zeit an und entspannen Sie diese anschließend. Beginnen Sie mit Ihren Händen und gehen Sie dann über die Arme zum Gesicht und schrittweise nach unten zu den Füßen.
4. Meditieren Sie regelmäßig
Da Meditation nachweislich eine positive Wirkung auf den Körper und die Psyche hat, können Sie sie täglich in Ihren Alltag integrieren. Wann und wie lange Sie meditieren, bleibt Ihnen überlassen. Die Minuten-Meditation ist eine Möglichkeit, um Krisen entspannter zu begegnen und die Resilienz zu stärken. Sobald Sie bemerken, dass Sie gestresst sind, halten Sie sofort inne. Atmen Sie tief ein und aus. Beobachten Sie dabei Ihren Atem. Lassen Sie die Gedanken ziehen. Die Meditation ist zwar kurz, aber sehr effektiv zur Steigerung der Resilienz.
Möchten Sie länger meditieren, können Sie mit fünf Minuten beginnen und sich langsam steigern. Sie können im Liegen oder im Sitzen meditieren. Wichtig ist dabei, dass Sie nicht Ihren Gedanken nachhängen, sondern Ihren Geist zur Ruhe zu bringen. Weitere Ideen und geführte Meditationen finden Sie auch im Internet auf YouTube oder in verschiedenen Apps wie beispielsweise den Apps „7Mind” und „Headspace”.
5. Finden Sie Lösungen
Wenn Sie das nächste Mal auf ein Problem stoßen, schreiben Sie auf einem Blatt Papier mögliche Lösungen auf. Sie werden sehen, wie viele Alternativen es gibt. Wenn Sie ein Problem gelöst haben, sollten Sie sich anschließend dafür belohnen. Positive Bestärkung und ein gutes Selbstmitgefühl sind gute Übungen, um resilienter gegen Krisen zu sein. Der Begriff Selbstmitgefühl bedeutet, einen verständnisvollen und freundlichen Umgang mit sich selbst zu üben.
6. Treiben Sie Sport
Bewegung hilft Ihnen dabei, Stress abzubauen und resilienter zu werden. Schon ein kurzer Spaziergang oder einfache Übungen können wahre Wunder bewirken. Passen Sie den Sport an Ihre persönlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen an und wählen Sie eine Aktivität, die Ihnen Spaß macht. Wenn Ihnen die Motivation fehlt, können Sie sich auch mit der Familie oder Freund*innen zum Sport machen verabreden.
7. Führen Sie ein Dankbarkeitsjournal
Indem Sie dankbar für die kleinen Dinge des Lebens sind, steigern Sie Ihre Resilienz enorm. Schreiben Sie am Ende des Tages die Dinge auf, für die Sie dankbar sind. So blenden Sie negative Dinge aus und bringen mehr Positivität und Optimismus in Ihr Leben.
Resilienz kann gelernt werden
Resilienz bedeutet, Probleme und Krisen selbstständig zu meistern. Indem Sie optimistisch und dankbar bleiben, sich jeden Tag Ziele setzen, regelmäßig meditieren und sich mit positiven Menschen umgeben, können Sie Ihren Stresspegel erheblich senken und Ihre Resilienz stärken. Wichtig ist dabei, dass Sie die hier genannten Tipps regelmäßig anwenden und sich täglich neue Ziele setzen, um ein lebenswertes Umfeld zu schaffen und Ihr allgemeines Wohlbefinden zu steigern.